Wärmedämmung - das sollten Sie wissen

29.11.2023

Wärmedämmung

Außenwände haben mit über 40% den größten Flächenanteil an einer Gebäudehülle. So geht gerade über die Fassade, das Dach und auch den Keller, besonders in den kalten Monaten, viel Wärme und Energie verloren. Diese Problematik kostet nicht nur Geld, sondern mindert auch das Wohnklima und belastet unsere Umwelt. Von einer Dämmung profitieren daher insbesondere ältere Immobilien, welche vor 1977, dem Jahr der ersten Wärmeschutzverordnung, erbaut wurden, aber auch ein neueres Haus kann mit einer Fassadendämmung verbessert und energieeffizienter werden.

Doch was genau ist Wärmedämmung? Wie funktioniert sie? Wann lohnt sie sich? Was muss bei einer Dämmung beachtet werden und welche Kosten kommen auf Sie zu? Gibt es Förderungen oder steuerliche Vorteile? Auf diese und weitere Fragen möchten wir im Folgenden näher eingehen.

Was ist Wärmedämmung?

Wärmedämmung, oder auch Wärmeisolation, bezeichnet die Reduzierung der Durchlässigkeit von Wärme durch eine Hülle, sodass Räume, Körper und auch Gefäße vor Überhitzung bzw. Abkühlung geschützt sind. Entwickelt hat sich die Wärmeisolation im Laufe der Evolution, um die Körpertemperatur von warmblütigen Tieren konstant zu halten. Sie findet sich aber auch in zahlreichen Bereichen der Technik und natürlich im Baugewerbe.

Die Dämmung von Häusern und Gebäuden hatte lange Zeit keinen bzw. nur einen geringen Stellenwert. Früher behalf man sich damit, dass man nur wenige Räume beheizte und dort zusammenrückte, sich wärmende Kleidung überzog oder durch körperlich anstrengende Arbeit weniger abkühlte, als es heutzutage bei einer Bürotätigkeit der Fall ist.

Das Bewusstsein und die Notwendigkeit für energiesparend gebaute Gebäude kam Ende der 1970er Jahre, nachdem der Ölpreis exponentiell gestiegen war und die Klimaerwärmung langsam in den Fokus der Gesellschaft rückte. So trat 1977 in Deutschland die erste Wärmeschutzverordnung in Kraft, welche 2002 von der Energieeinsparverordnung, kurz EnEV, abgelöst wurde.

Warum ist Dämmung wichtig?

Dämmung ist wichtig, da sich mit einer ordentlichen Fassaden-, Dach- und Kellerdämmung bis zu 70% der Heizkosten einsparen lassen. Zudem wird der Schimmelbildung vorgebeugt und das Wohnklima erhöht sich.

Im Winter lässt sich die Raumtemperatur schneller erreichen und halten, während im Sommer die Räume angenehm kühl bleiben. Schlecht isolierte, also insbesondere ältere Häuser geben die erzeugte Wärme an die Außenhülle ab und lassen gleichzeitig die kalte Luft von außen durch. Im Sommer lassen Fassade und Dach die überhitzte Luft in den Innenraum dringen. Außerdem kann durch eine Dämmung auch der Lärm von außen minimiert werden.

Eine Wärmeisolierung beugt auch der Schimmelbildung vor. Schimmel entsteht durch Sporen, welche sich überall in unserer Luft finden. Ausbreiten kann er sich, wenn die optimalen Bedingungen dafür vorliegen: Temperatur und Feuchtigkeit müssen stimmen und der Pilz benötigt natürlich auch Nährstoffe, um wachsen zu können.

Schimmel breitet sich daher an Stellen aus, die besonders häufig feucht sind. Feuchte Wandstellen können einerseits durch ein Leck oder einen Riss in der Wand entstehen, häufiger jedoch werden sie feucht, da sich Kondenswasser an ihnen bildet. Dies geschieht, wenn Kälte von draußen durch die Wand dringt und so die Oberfläche kälter als die Raumluft ist. Die warme Luft im Raum kondensiert an den kalten Stellen und bildet dort Feuchtigkeit - eine ideale Grundlage für die Pilzsporen.

Um dem unerwünschten Gast keine Grundlage zur Ausbreitung zu geben, haben Hausbesitzer mehrere Möglichkeiten. Zunächst sollte die Außenwand auf Risse und Beschädigungen untersucht werden, welche Kälte und Feuchtigkeit durchlassen. Anschließend sollte auf eine regulierte Luftfeuchtigkeit im Raum und auf die Temperatur der Innenwände geachtet werden. Feuchte Luft kann durch regelmäßiges Stoßlüften nach draußen abgeführt werden, die Temperatur der Innenwände lässt sich mit einer effektiven Wärmedämmung und effizientem Heizen konstant halten.

Eine wirkungsvolle und abdeckende Wärmedämmung ist also wichtig für die Reduzierung von Heizkosten, die Steigerung des Wohnklimas, die Senkung des Schimmelrisikos und der Wert Ihrer Immobilie wird zusätzlich erhöht.

Wann lohnt sich Wärmedämmung?

Wärmedämmung lohnt sich fast immer, insbesondere wenn das zu isolierende Gebäude bereits älter ist oder vor 1977, also vor der ersten Wärmeschutzverordnung, entstanden ist. Natürlich muss im Einzelfall immer genau beurteilt werden, welche Maßnahmen sinnvoll sind und welche nicht. Dies hängt von individuellen Faktoren ab, wie beispielsweise der Gebäudeform, der aktuellen und zukünftigen Nutzung und dem bereits vorhandenen Dämmstandard.

Daher ist es ratsam einen Energieeffizienz-Experten zu beauftragen, da dieser die Besonderheiten berücksichtigen und Ihnen auch bei der Auswahl einer geeigneten Firma für Wärmedämmung helfen kann. Wenn Sie Ihre Immobilie aus den 1960er Jahren aufwerten und beispielsweise an eine junge Familie vermieten wollen, dann lohnt es sich zu dämmen, da viel Wärmeenergie eingespart werden kann.

Zudem könnten Sie mit der Dämmung der Fassade zugleich den Putz ausbessern und Ihrer Immobilie einen neuen Anschliff geben. Zusätzlich steigern Sie die Behaglichkeit und den Wohnkomfort Ihres Hauses und machen es so für Mieter und Käufer interessanter.

Hier finden Sie mehr Informationen:
Wo ist Wärmedämmung möglich?

Wie funktioniert Wärmedämmung?

Für die Wärmedämmung nutzt man Stoffe, die Wärme schlecht leiten können. Insbesondere leichte Stoffe mit geringer Dichte speichern kaum Wärme und leiten sie auch nicht weiter. Das liegt daran, dass Luft ein schlechter Wärmeleiter ist, wobei sie besonders schlecht leitet, wenn sie ruht. Dämmmaterial besteht daher immer aus Stoffen, die ruhende Luft eingeschlossen haben und luftundurchlässig sind. Auch bei Fenstern nutzt man aus diesem Grund doppelt oder dreifach verglaste Scheiben, da sich die Luft zwischen den Scheiben nicht bewegen kann.

Durch das Dämmen mit luftundurchlässigen Stoffen, die schlechte Wärmeleiter sind, kann die Wärme vom Innenraum nicht nach außen verloren gehen und das Haus bleibt im Winter angenehm warm. Auch im Sommer wirkt eine Dämmung, da die warme Luft von außen nicht nach Innen durchdringen kann.

Um die Wärmeleitfähigkeit eines Stoffes zu bestimmen, wird der Wert mit der Kennzahl Lambda gemessen. Je niedriger der Lambda-Wert ist, desto besser eignet sich der Werkstoff als Dämmmaterial. Kupfer hat einen Lambda-Wert von mehr als 380 W/mK, Glas besitzt einen Wert von 0,760 W/mK, Holz liegt bei 0,13 W/mK und Dämmstoffe sollten vor und nach dem Komma eine Null haben.

Welches Material wird zum Dämmen verwendet?

Es gibt viele verschiedene Dämmstoffe auf dem Markt, die für eine Dämmung in Frage kommen. Von Mineralwolle über Styropor bis hin zu natürlicheren Materialien wie Baumwolle, Holzfaser oder Hanf. Für welches Material man sich entscheidet hängt unter anderem vom Ist-Zustand des Gebäudes, dem Budget und den eigenen Wünschen ab. Wirksam dämmen können jedoch alle der genannten Werkstoffe.

Beim Dämmen spielt, neben der Wahl des Dämmstoffes, das Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS) eine große Rolle. In diesem System sind alle Komponenten, dazu gehört auch die Dämmplatte, aufeinander abgestimmt und ergänzen sich perfekt. Nur als System kann die Wärmedämmung maximal effektiv arbeiten und die Sicherheits- und Brandschutzvorschriften einhalten.

Ungefähr zwei Drittel aller WDVS in Deutschland verwenden Styropor, in der Praxis als expandiertes Polyestyrol (EPS) bezeichnet. EPS ist kostengünstig, leicht in der Handhabung, hat eine hervorragende Dämmwirkung und verrottet fast nicht. Um den Stoff zum Dämmen zu verwenden, wird das Granulat zu kleinen Kugeln aufgeschäumt, welche wiederum in einer Form mit Dampf zu einem großen Block verschweißt werden. Aus diesem werden dann die einzelnen Platten zum Dämmen geschnitten.

Mineralwolle wird am zweithäufigsten in der Dämmung eingesetzt, insbesondere wegen ihrer höheren Brandsicherheit. Bei der Herstellung werden Glas- oder Steinwollefasern mit imprägnierenden Kunstharzen oder Ölen versetzt, um dann bei hohen Temperaturen zu Platten verschmolzen zu werden. Gemeinsam mit Styropor wird Mineralwolle in 90% aller WDVS genutzt.

Manch ein Bauherr interessiert sich für ökologische Rohstoffe zum Dämmen, da Nachhaltigkeit für ihn ein wichtiges Kriterium ist. Bei diesen Werkstoffen ist jedoch genau darauf zu achten, wie und wo sie hergestellt werden, da extrem viel Energie bei der Herstellung von Platten aus Pflanzenfasern benötigt wird.

Zudem werden die pflanzlichen Alternativen häufig in fernen Ländern produziert, sodass ein weiter Transportweg die Ökobilanz der Stoffe verschlechtert. Die natürlichen Stoffe erreichen außerdem noch nicht die Dämmwirkung der gängigen Materialien. Daher können dickere Dämmschichten für ähnliche Resultate von Nöten sein. Dies schlägt sich wiederum in erhöhten Kosten nieder.

Den besten Stoff zum Dämmen gibt es also pauschal nicht. Welche Wahl getroffen wird, hängt vom Zustand des Hauses, dem Sanierungsbudget, den individuellen Präferenzen, der Untergrundbeschaffenheit der Wände und dem Klima in der Region des Hauses ab. Daher empfiehlt es sich professionelle Unterstützung von einem Energieeffizienz-Berater, sowie einem regionalen Fachmann zu holen. Diese können bestens beraten, welche Stoffe, Verbundsysteme und Dämmungen für Ihr Haus sinnvoll sind.

Was gibt es beim Dämmen zu beachten?

Zunächst sollten Sie sich professionelle Unterstützung durch einen Energieberater holen. Dieser kann Problemstellen, wie Wärmebrücken, entdecken und Ihnen einen Sanierungsplan an die Hand geben. So lohnt es sich meist etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen und neben der Fassade, auch das Dach zu dämmen, die Fenster auszutauschen und die Heizung zu erneuern.

Natürlich können auch Einzelmaßnahmen große Wirkungen erzielen. Ein Energieberater kann mit Ihnen einen Plan ausarbeiten, sodass Sie eine langfristige Übersicht aller infrage kommender Maßnahmen vorliegen haben. Dadurch sehen Sie auf einen Blick Ihre Ausgaben, aber auch die potenziellen Einsparungen. Anschließend können Sie gezielt nach Förderungen suchen, um Ihre Sanierung vom Staat subventionieren zu lassen.

Sobald es an die Umsetzung geht, ist es wichtig, dass Sie sich an alle Vorschriften halten. Auch hier steht Ihnen der Energieberater zur Seite und begleitet Sie bei Ihrem Sanierungsvorhaben Schritt für Schritt. Bei der Auswahl der Wärmedämmung sollte auf hochwertige Systeme geachtet werden. Denn nur bei kompletten Wärmedämm-Systemen erhalten Sie die bauliche Zulassung und können im Schadensfall Ansprüche geltend machen.

Zuletzt gilt es noch einen erfahrenen Fachbetrieb zu finden. Damit die Dämmung auch nach vielen Jahren noch effizient ist, benötigen Sie Handwerker mit ausreichend Erfahrung. Denn beim Dämmen gibt es Vieles zu beachten. So muss der Untergrund entsprechend vorbereitet sein, das Dämmen muss lückenlos erfolgen, damit sich keine Wärmebrücken und somit Schimmel bilden kann. Zudem muss die Arbeit präzise abschließen.

Daher sollten Sie einen Betrieb wählen, der bereits Referenzen in der Wärmedämmung vorweisen kann. Zudem sollte er Ihnen Antworten auf die Fragen bezüglich des empfohlenen Dämmstoffes, der Kosten, der Gewährleistung und natürlich auch der Länge der Bauphase geben können. Des Weiteren sollte er beim Dämmen im (Wärmeverbund-) System bleiben, damit im Schadensfall eine Gewährleistung stattfinden kann.


Was kostet Wärmedämmung?

Die Kosten einer Dämmung können pauschal natürlich nicht beantwortet werden, da der Preis von zahlreichen, individuellen Faktoren abhängig ist. Je nach Größe vom Haus, dem Zustand Ihres Gebäudes, Ihrem möglichen Budget, den gewünschten Materialien und natürlich auch vom Preis des Betriebes unterscheiden sich die Kosten teils erheblich. Allerdings war es noch nie so günstig ein Gebäude energetisch zu Sanieren. Denn seit Anfang 2020 wurden nicht nur die Fördergelder erhöht, sondern Eigenheimbesitzer können die Renovierung auch steuerlich geltend machen.

Welche Fördermittel und Subventionierungen gibt es?

Jedes Jahr stellen nicht nur der Bund, sondern auch Ländern und Kommunen Fördermittel in Milliardenhöhe für energetische Sanierungen bereit. Die Suche nach passenden Subventionierungsmöglichkeiten kann jedoch zur Qual werden, da die Vielzahl an Förderprogrammen schnell unübersichtlich wird.  Bei der Suche nach geeigneten Förderungen hilft jedoch Ihr Energieberater vor Ort, welcher die lokalen Fördermittel Ihrer Kommune kennt.

Außerdem gibt es drei Fördermöglichkeiten, die Sie in jedem Fall kennen sollten. So kann die KfW Ihr Vorhaben mit einem Zuschuss oder einem Kredit fördern, während der Staat sie durch steuerliche Vorteile entlastet. Sowohl Zuschüsse, als auch ein Kredit durch die KfW, sind für Einzelmaßnahmen und Komplettsanierungen geeignet. Eine Steuerförderung steht hingegen nur für Einzelmaßnahmen am eigenen Haus zur Verfügung.

Bei der steuerlichen Förderung ist außerdem zu beachten, dass Sie das gewählte Haus selbst bewohnen müssen. Es darf nicht vermietet sein. Zudem muss das Gebäude älter als 10 Jahre sein und die Sanierung muss nach dem 01.01.2020 beginnen und vor dem 31.12.2029 beendet sein. Ihren steuerlichen Vorteil können Sie dann nach der abgeschlossenen Sanierung über drei Jahre geltend machen.

Für die Subventionierung der KfW muss der Bauantrag des Gebäudes vor dem 01.02.2002 gestellt worden sein. Ein Energieeffizienz-Experte muss zudem für die Planung, Antragstellung und Durchführung der Sanierung beauftragt werden. Hier eine Übersicht über die Fördermöglichkeiten von Wärmedämmung.

Wie hoch ist die Förderung?

Grundsätzlich steigt die Fördersumme, je höher auch die energetische Einsparung ist. Allerdings sind der Summe auch hier Grenzen gesetzt worden. So können Sie von der Steuer über drei Jahre maximal 20% der Gesamtinvestition geltend machen. In den ersten zwei Jahren können Sie je sieben Prozent und im dritten Jahr sechs Prozent von der Steuer absetzen. Insgesamt darf die Summe 40.000€ aber nicht übersteigen.

Bei Einzelmaßnahmen können Sie von der KfW mit 20% bzw. maximal 10.000€ bezuschusst werden. Nehmen Sie einen Kredit auf, erhalten Sie sogar bis zu 50.000€ zu einem günstigen Zinssatz, wobei 20% der Kreditsumme nicht zurückgezahlt werden müssen.

Sollten Sie sich für eine Komplettsanierung entscheiden, können Sie noch mehr Fördermittel einstreichen. Als Zuschuss gibt es dafür von der KfW bis zu 40%, jedoch maximal 48.000€. Kreditnehmer können bis zu 120.000€ beantragen. Je energieeffizienter Sie sanieren, desto höher fällt auch der Tilgungsausschuss aus, den Sie nicht zurückzahlen müssen.

Wo muss ich die Förderung beantragen?

Subventionen durch die KfW müssen Sie vor der Renovierung beantragen. Die benötigten Anträge erhalten Sie auf der KfW-Webseite oder bei einem Partner bei Ihnen vor Ort. Die steuerliche Entlastung können Sie direkt bei Ihrer Steuererklärung geltend machen und müssen diese nicht vor der Sanierung beantragen.

Fördermittel von Ländern und Kommunen erfragen Sie am besten bei Ihrem Energieeffizienz-Berater. Dieser kann Ihnen dann auch bei der Beantragung helfen. Gegebenenfalls können sogar mehrere Fördermittel beantragt und kombiniert werden.


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