Anleitung zum Tapezieren - so gelingt es

29.10.2021

Richtig Tapezieren und Wohnqualität steigern

Tapeten erfreuen sich wieder wachsender Beliebtheit. Kein Wunder, schließlich verleihen sie Räumen im Handumdrehen das gewisse Etwas.

Durch Tapeten können Räume größer, kleiner, höher, niedriger, edler oder farbenfroher wirken und so die Wohnqualität erheblich steigern. Bevor Sie direkt mit dem Tapezieren loslegen, gibt es jedoch einiges zu beachten.

Vor dem Tapezieren

Bevor tapeziert werden kann, muss natürlich zuerst die Wand bzw. der Raum ausgemessen werden, um den Tapetenbedarf berechnen zu können. Dafür werden Höhe und Breite gemessen. Die Länge der Bahn entspricht dabei der Höhe der Wand bzw. des Raumes. Es empfiehlt sich 10 Zentimeter zur Wandhöhe zuzurechnen, damit der spätere Zuschnitt erleichtert wird.

Kalkulieren Sie außerdem großzügig einen möglichen Verschnitt ein, dieser entsteht leicht durch Schrägen, Fenster oder durch Eigenverschulden. Bei Mustern muss zudem noch der Rapport (die Versatzlänge) einberechnet werden, damit die Tapete bündig sitzt. Kaufen Sie daher lieber eine Rolle mehr, falls sie nicht benötigt wird, können Sie diese wieder zurückgeben.

Neben der oder den gewünschten Tapeten wird außerdem noch Werkzeug und Zubehör benötigt. Einiges davon, werden Sie sicher bereits zu Hause haben, anderes wird speziell zum Tapezieren benötigt:

  • Cuttermesser
  • Bleistift
  • Wasserwaage
  • Tapeziertisch
  • Maßstab
  • Kunststoffeimer zum Mischen des Kleisters
  • Tapetenkleister
  • Nahtrolle
  • Leiter
  • Abdeckplanen
  • Klebeband
  • Tapezierbürste, -schiene und -schere
  • Moosgummiwalze
  • Rakel
  • Ggf. Spachtel, Spachtelmasse oder auch eine Grundierung

Wenn alle benötigten Sachen parat liegen, kann es losgehen. Dazu sollte der Raum vollständig mit Planen abgedeckt sein. Möbel können vorübergehend in die Mitte des Raumes gestellt und mit einer Abdeckplane geschützt werden. Damit nichts verrutscht, sollten die Abdeckplanen mit Klebeband fixiert werden.



Anschließend müssen alte Tapeten von der Wand entfernt werden. Dies gelingt mit Tapetenlösemittel recht zügig und einfach. Sollte die alte Tapete wasserundurchlässig oder mehrfach überstrichen sein, hilft ein sogenannter Tapetentiger dem Lösemittel unter die Tapete zu gelangen. Nachdem die Wand freigelegt ist, müssen alle Unebenheiten ausgeglichen werden. Löcher und Fugen werden mit Spachtelmasse verschlossen.

Nun sollten noch Kleinteile, wie Steckdosen oder Lichtschalter, abmontiert werden, da diese beim Bahnenlegen stören könnten. Es lohnt sich bei der Vorbereitung sehr gründlich zu arbeiten, da Tapeten auf glatten Oberflächen besser haften und sich Unebenheiten durch die Tapete drücken könnten.Je nach Art der gewählten Tapete sollte die Wand noch vorbereitet werden. Dazu kann man diese mit dünn angerührtem Tapetenkleister streichen, um die Wand saugfähiger zu machen. Eine Grundierung empfiehlt sich, wenn die Wand starke Farbunterschiede aufweist, die später durch die Tapete scheinen könnten. Durch die Grundierung erhält die Wand Stabilität, verliert jedoch auch an Saugfähigkeit. Beim Tapezieren von Gipskarton muss ein Wechselgrund angebracht werden.


Eine Wand richtig tapezieren

Jetzt kann der Tapetenkleister angerührt werden. Dafür einfach Wasser und Kleister nach den Herstellerangaben in einem Eimer mischen. Achten Sie darauf, dass Sie den richtigen Kleister für die gewählte Tapete verwenden! Nun schneiden Sie die erste Tapetenbahn zu und streichen sie auf dem Tapeziertisch ausgiebig mit Kleister ein.

Anschließend wird die Bahn locker eingefaltet, damit der Kleber gut durchziehen kann. Achten Sie darauf, dass nur so viele Bahnen eingekleistert werden, wie in 10 bis 15 Minuten auch verarbeitet werden können. Außerdem müssen alle Bahnen gleich lange einweichen, beachten Sie dafür die Herstellerangaben. Vliestapeten müssen nicht eingekleistert werden und einweichen, denn der Leim kommt hier direkt auf die Wand.

Die Tapetenbahnen wurden eingekleistert und konnten schön durchweichen. Nun können sie an der Wand angebracht werden. Beginnen Sie an der hellsten Stelle im Raum, normalerweise ist dies am Fenster, und arbeiten sich langsam zur dunkelsten Stelle vor. Mithilfe eines Senklots oder einer Wasserwaage wird eine Hilfslinie für die erste Tapetenbahn an die Wand gezeichnet. Unbedingt einen Bleistift verwenden, da andere Stifte durch die Tapete scheinen könnten!

Tapeziert wird von oben nach unten. An der Raumdecke sollte die Tapete etwas überstehen, damit später eine klare Kante geschnitten werden kann. Knapp unter der Kante nun vorsichtig die Tapete an die Wand drücken und anschließend prüfen, ob die Bahn parallel zur Hilfslinie läuft. Wenn die Bahn senkrecht nach unten verläuft, kann sie mit den Händen sanft angedrückt werden. Anschließend mit einer Tapezierbürste kräftig über die Tapete fahren, damit Luftblasen herausgedrückt werden und die Bahn sicher an der Wand haftet.

Jetzt können die überstehenden Ränder gekürzt werden. Dafür kann der sogenannte Rakel genutzt werden, indem man diesen fest in die Ecken drückt und den nassen Tapetenüberschuss abzieht. Alternativ können die Enden auch mit einem Cuttermesser oder einer Schere geschnitten werden. Das Werkzeug muss dabei unbedingt scharf sein, damit die Tapete auf keinen Fall einreißt.

So können Sie nun die Wand Bahn für Bahn fertig tapezieren. Dabei ist stets darauf zu achten, dass sich die einzelnen Bahnen nicht überlappen! Je nach Tapetenstärke könnten die Überlappungen später durchscheinen oder die Tapete könnte sich sogar wieder ablösen. Während des Anbringens müssen die Kanten der einzelnen Bahnen daher ganz nah aneinander geschoben werden, damit ein gleichmäßiges Ergebnis erzielt wird. Es darf keine Spannung auf der Naht entstehen, da sich die Tapete sonst während des Trocknens lösen könnte.


Typische Fehler beim Tapezieren

Aller Anfang ist schwer und schnell passiert ein Fehler. Diese können teilweise sehr ärgerlich sein, da sie Zeit und Geld kosten. Einer der häufigsten Fehler von Heimwerkern ist der Beginn des Tapezierens in einer Ecke. Wenn die erste Kante, in diesem Fall die Ecke, wirklich senkrecht ist, klappt die Methode wunderbar.

Leider ist dies in den meisten Räumen nicht der Fall, sodass die Tapete zum Ende hin immer schiefer wird. Um diesen Fehler zu umgehen, muss die erste Linie unbedingt mithilfe einer Wasserwaage oder eines Senklots gezogen werden. Dadurch kann sichergestellt werden, dass auch die folgenden Bahnen immer gerade verlaufen.

Ein weiterer altbekannter Fehler sind aufgehende Nähte. Es gibt drei Gründe, warum sich Tapeten an den Rändern wieder lösen.

  1. Die Tapete wurde nicht ausreichend eingekleistert und konnte dadurch nicht sicher an der Wand haften bleiben.
  2. Die Bahn wurde nicht gleichmäßig eingekleistert, sodass sich an den Rändern nicht genügend Leim befand.
  3. Die Tapete bzw. der Tapetenleim ist zu schnell getrocknet.

Um diese Fehler zu vermeiden, muss die Tapete gleichmäßig und vor allem gründlich eingekleistert werden, insbesondere an den Rändern. Außerdem sollten Zugluft und Wärme vermieden werden. Schließen Sie also beim Tapezieren alle Fenster und drehen Sie die Heizung runter. Im Sommer kann der Wärme mit entsprechend mehr Kleister entgegengewirkt werden.

Bei Mustertapeten schleicht sich das nächste Problem ein. Hier müssen die Bahnen auf eine bestimmte Weise geklebt werden, damit das Muster auf der gesamten Fläche schön zueinander passt. Dafür muss der sogenannte Rapport eingerechnet werden. Am schwierigsten sind Mustertapeten anzubringen, wenn diese mit einem versetzten Ansatz geklebt werden müssen. In diesem Fall lohnt sich die Beauftragung eines Fachbetriebes, damit das Muster nahtlos ineinander greift und keine unschönen Stellen entstehen.

Was kostet das Tapezieren beim Profi?

Das Tapezieren bei einem Malerfachbetrieb in Auftrag zu geben, wirkt zunächst teurer, als die Arbeiten selbst zu erledigen. Je nach gewünschter Tapete ist es jedoch sinnvoller, den Profi zu engagieren. Raufasertapeten sind schon ab 50 Cent pro Quadratmeter zu bekommen und recht einfach in der Anbringung. Bei Mustern und hochwertigen Tapeten können schnell zwei bis vier Euro pro Quadratmeter anfallen. Bereits hier kann ein Fachbetrieb bessere Preise anbieten, da dieser die Möglichkeit hat, auf Rabatte für Großabnehmer zurückzugreifen.

Falls Sie bisher noch nie tapeziert haben, müssen Sie sich zunächst ganz genau einlesen und das benötigte Werkzeug, sowie die Tapete besorgen. Beim ersten Tapezieren wird die Arbeit noch recht langsam vonstattengehen, schließlich muss akribisch und sauber gearbeitet werden. Einem Profi geht das Tapezieren ganz leicht von der Hand, da er mit allen Handgriffen bestens vertraut ist. Außerdem bringt er das benötigte Werkzeug bereits mit. Bei einem Fachbetrieb können Sie zudem darauf vertrauen, dass das Ergebnis zu Ihrer Zufriedenheit ausfallen wird.

Für Tapezierarbeiten durch einen professionellen Malerbetrieb können Sie, je nach Region, mit ca. 10 bis 20 Euro pro qm für eine Raufasertapete und ca. 20 bis 35 Euro pro qm für hochwertige und Mustertapeten rechnen. Sollte der Untergrund speziell behandelt werden müssen, so entstehen zusätzliche Kosten, da beispielsweise eine neue Grundierung aufgetragen werden muss.


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